Eine Frage der politischen Ethik!
16. Dez 2009
"Das Wegducken der Bundesregierung angesichts des just veröffentlichten GKKE-Rüstungsexportberichtes 2009 ist nicht hinnehmbar. Dieser Rüstungsexportbericht ist nicht als Begleitmusik für intransparente Entscheidungen der Bundesregierungen und anhaltend hoher Rüstungsexportgenehmigungen gedacht. Fehlende Konsequenzen aus diesem kirchlichen Beitrag zur Förderung von Frieden und Miteinander aller Völker in der einen Welt bedeutet eine Missachtung der christlichen Werte, mit der die jetzige Praxis nicht vereinbar ist.
Ich erwarte, dass die Bundesregierung aus den Ergebnissen des Berichtes Konsequenzen zieht und ihre Ausfuhrgenehmigungen für Rüstungsexporte und Dual-Use-Produkte zukünftig an friedensethischen Kriterien ausrichtet und transparent gestaltet.
Die Ergebnisse des diesjährigen GKKE-Rüstungsexportberichtes sind besorgniserregend. Erschreckend allerdings ist das routinemäßig anmutende Schweigen der Bundesregierung. Keine Aufklärung wie es bereits im Vorjahr dazu kommen konnte, dass im Krieg in Georgien Waffen deutscher Herstellung identifiziert wurden, die das Land der Rechtslage nach nicht hätten erreichen dürfen. Keine Erwiderung auf die Feststellung des Berichtes, dass auch im Jahr 2008 deutsche Rüstungsausfuhren an Staaten genehmigt worden sind, die den Kriterien des EU-Verhaltenskodexes für Rüstungsexporte nicht genügen. Nach Erhebungen des Internationalen Konversionszentrums Bonn (BICC) trifft das für 51 Staaten zu, die 2.554 Lizenzen im Wert von 1,16 Mrd. erhalten haben.
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Präsident
Vorstellung des neuen pax christi-Präsidenten Peter Kohlgraf, Bischof von Mainz